Presse: Politiker zu Besuch auf den Hardtgärten

Im »Grünen Klassenzimmer« lernen Vertreter der Politik die Bedeutung der Kenntnis der Landwirtschaft für Kinder und Jugendliche kennen. Foto: Frahm ©

Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker informieren sich über den Kinder- und Jugendbauernhof »Hardtgärten« in Gießen. Dabei handelt es sich um einen attraktiven Lernort für Schüler.

Gießen: »Nach der Landesgartenschau habe ich das erlebt, was ich immer das Wunder von Gießen nenne«, sagte Willy Juch. Der Sprecher des Arbeitskreises der Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze in Hessen (AJAH) berichtete von seinem Bemühen, im Rahmen der Landesgartenschau die Gründung eines Kinder- und Jugendbauernhofs zu inszenieren.

»Nachdem ich vor und während der Landesgartenschau das Gefühl hatte, auf taube Ohren zu stoßen, kam wenige Wochen nach dem Ende der Gartenschau ein Anruf aus Gießen«, so Juch. Sozialarbeiter der Diakonie und Vertreter der Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung (IJB) hatten eine Initiative zur Schaffung eines Kinder- und Jugendbauernhofes in Gießen gegründet und fragten beim AJAH um Unterstützung nach. Die Initiative fand bei Kommunalpolitikern und Ämtern offene Ohren und mit den »Hardtgärten« wurde der Kinder- und Jugendbauernhof in Gießen realisiert.

Im »Grünen Klassenzimmer«, einem halb offenen Raum an der Betriebshalle, empfingen die Betreiber Vertreter der Kommunal- und Bundespolitik und stellten das Konzept und die bislang geleistete Arbeit vor. Dazu war neben Juch mit Jörn Puhle auch der Geschäftsführer des Bundes der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V. (BdJA) aus Lübeck angereist.

»Als Dachverband bieten wir den mehr als 200 Jugendfarmen sehr viel Fortbildung an«, so Puhle. Die Einrichtungen seien von enormer Bedeutung für die kindliche Entwicklung nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. »Bei uns gibt es die Möglichkeit, handwerkliche Grundkenntnisse zu erwerben«, so Puhle. Kinder und Jugendliche erlebten nicht nur die Produktion unserer täglichen Nahrung, sondern auch das Bauen von Zäunen, Ställen, Gewächshäusern und vieles mehr.

Täglich Unterricht

»Wir haben hier nahezu täglich Schulklassen, die neben dem Unterricht im grünen Klassenzimmer konkret Gartenarbeit und Tierversorgung praktizieren«, sagte Bodo Jaekel. Der Fachanleiter in den Hardtgärten führte die 40 Besucher über das weitläufige Gelände und zeigt den gepflegten Garten der Schüler der Ricarda-Huch-Schule, die rustikalen Tiergehege und vieles mehr. »Nach Corona hatten wir hier regelmäßig Kinder und Jugendliche, die sich Hütten bauten«, so Jaekel. Das Bauprojekt wurde gefördert aus einem Topf zur Linderung der Coronafolgen. Mit dem Auslaufen dieser Förderung habe man das Projekt in diesem Jahr leider nicht mehr weiterführen können, so der Fachanleiter. »Eine zentrale Forderung des BdJA ist die Einbindung der Jugendbauernhöfe und Jugendfarmen in den allgemeinen Unterricht«, so Puhle. Die praktische Arbeit schaffe Gemeinschaften und soziale Kompetenzen, die im herkömmlichen Schulunterricht nicht entwickelt werden könnten. Der Dachverband fordert deshalb dringend von der Politik eine Weichenstellung zur finanziellen Ausstattung der Einrichtungen und auch der Dachverbände.

Vielfältige Möglichkeiten

Auf dem Rundgang erkundeten die Politiker und andere Interessierte die vielfältigen Möglichkeiten auf dem Gelände. Neben den gut gepflegten Gemüsegärten gibt es einen Veranstaltungsplatz mit Bühne, zwei große Abenteuerspielplätze und einen Grillplatz. Neben der durchaus noch entwicklungsfähigen Nutzung der Hardtgärten durch Schulen steht der Ort auch für Kindergeburtstage und Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Um das vielfältige Potenzial der stadtnahen Einrichtung noch besser nutzen zu können, sei noch mehr Unterstützung durch die Politik und die Institutionen nötig, so Jaekel.

Kommunalpolitiker wie Dr. Matthias Bürger, Astrid Eibelshäuser, Gerda Weigel-Greilich und Alexander Wright zeigten sich ebenso beeindruckt wie Helge Braun, der Gießener Bundestagsabgeordnete, der bemerkte, dass sich da zwischen Gießen und Heuchelheim in aller Stille ein großartiges Objekt entwickelt habe.

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